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Seit jeher prägte die Wasserkraft das Mühlwaldertal. Viele Mühlen und Sägewerke wurden von den Bauern betrieben, die den Wasserreichtum und das geeignete Gelände dafür nutzten. In den Jahren 1958-1960 erbaute die INDEL das Wasserkraftwerk Mühlen mit dem Speicher in Mühlwald. In den Jahren 1962-1964 wurde von der INDEL das Kraftwerk in Lappach mit dem Staudamm im Nevestal realisiert.

Auch in der Gemeinde Mühlwald wurden Überlegungen angestellt, wie man den verbleibenden Bachabschnitt zwischen den beiden Kraftwerken nutzen könnte. Im Jahre 1988 wurde die Ausarbeitung einer ersten Studie für den Bau eines Wasserkraftwerkes in Auftrag gegeben. In dieser Zeit begann der Bürokratiemarathon, welcher über ein Jahrzehnt beanspruchte, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Nach Erhalt der Konzession im Jahre 1999 gingen die verwaltungsmäßigen Obliegenheiten verhältnismäßig zügig voran. Auf Anraten von Dr. Heinz Peter Senoner aus Bozen wurde im Jahre 2001 ein Sonderbetrieb gegründet, welcher im Jahre 2002 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Die Beteiligung der Gemeinde liegt bei 66 Prozent, während die restlichen Anteile von den Grundeigentümern, Wirtschaftstreibenden und Familien der Gemeinde Mühlwald gehalten werden.

Im Spätherbst 2002 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. In der Rekordzeit von neun Monaten Bauzeit konnte das Bauwerk fertiggestellt werden. Nur durch die gute Zusammenarbeit des Planungsteams EUT G.m.b.H. des Robert Carminati aus Brixen, der Baufirma Wieser Karl OHG aus Mühlen, der Baufirma Gasser Markus G.m.b.H. aus Mühlen und der Fa. Turbinenbau Troyer G.m.b.H. aus Sterzing konnten die Arbeiten in so kurzer Zeit ausgeführt werden.

Ende November 2003 wurde der Probebetrieb aufgenommen und im Jahr 2004 wurde die Stromproduktion im Wasserkraftwerk Mühlwald in die Mittelspannung eingespeist.
In den Jahren 2005-2007 wurde von einer gemeindeeigenen Gesellschaft ein Fernwärmenetz für Mühlwald gebaut. Die Wasserkraftwerk Mühlwald AG hat diese Gesellschaft im Jahre 2007 übernommen und verteilt seit 1.1.2008 die Fernwärme zu einem sehr günstigen Preis.

In den Jahren 2008-2009 wurde in Lappach ein weiteres kleines Fernheizwerk gebaut um dort den Ortskern mit Fernwärme zu versorgen.